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Kieler Nachrichten
2005-04-31
Tageszeitung

Kinder können alles besser
Filmemacher-Duo drehte verspieltes Musikvideo

Kai Pörksen

Das Filmemacher-Duo

Mit Musik gegen verspielte Mütter und Väter

"Das find' ich blöd! Das ist gemein!" Marvin (5) ist der Hauptdarsteller in einem neuen Musikvideo, das der Gettorfer Peter Leder und sein Partner, Mathias Denker, unter dem Label "Sunny Flowers" produziert haben.

Marvin

Marvin (5) setzt sich durch: Mit der Eisenbahn spielt er selbst und nicht die Eltern.

Wer schon einmal in einem Spielwarengeschäft war, dem ist sicherlich aufgefallen, dass in der Ecke mit den Modellautos und Eisenbahnen eher Erwachsene als Kinder anzutreffen sind. So drängt sich der Verdacht auf, dass die zumeist männlichen Kunden nur unter dem Vorwand, etwas für ihre Kleinen besorgen und statt dessen selbst damit spielen möchten. Genau davon handelt das Musikvideo des Duos.

"Zu Weihnachten bekam ich eine Eisenbahn / Weil Papa das angeblich besser kann / Hat er alle Häuser, Bäume und auch Schienen aufgebaut / Doch auch beim Spielen hab´ ich nur zugeschaut." Ob es nun um Spielzeug, Fernsehen, Fußball oder Jahrmarkt geht, alles können die Eltern angeblich besser - das zeigt das Video. Dass der Kleine das gemein findet, ist verständlich. Als die Eltern weg sind, kann er endlich machen, was er will.

Marvin spielt das erste Mal in einem Video mit. Große Überwindung kostete ihn das nicht, ist er doch Filmproduktionen im Hause seines Vaters gewohnt. Die Idee zu diesem etwa drei Minuten langen Musikvideo sei spontan entstanden, sagt Leder. "Man könnte es auch als Trash-Video bezeichnen", so Leder. Er und Denker singen selbst und begleiten sich dabei mit der Gitarre. Die Musik ist eine Eigenkomposition. Marvin spricht die Refrainzeile "Das find' ich blöd! Das ist gemein!" und spricht damit vielen Kindern aus dem Herzen.

Filme von Leder und Denker (www.fifilm.com) liefen bereits auf nationalen und internationalen Filmfestivals. Die beiden können mehrere Auszeichnungen für ihre Kurzfilme verbuchen, wie etwa zwei Silber- und einen Bronze-Award bei Filmfestivals in den USA. Zu ihrem Repertoire gehören außerdem Werbe- und Lehrfilme, aber auch Animations- und Experimentalfilme.

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